Ein klassisches Blasrohr besitzt üblicherweise zwei Griffstücke. Eines nahe oder am Mundstück, das andere etwas weiter Richtung Rohrmitte. Die Ausarbeitung der Griffstücke sind hier verschieden. Das Griffstück am Mundstück ist meist nur eine Ummantelung (z.B. aus Leder oder Schaumstoff) des Blasrohres. Das Griffstück in Richtung Mitte des Blasrohres kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Meist ist es ebenfalls nur eine Ummantelung. Manche Blasrohre haben dort aber auch eine Art Griff (z.B. montierten und gekürzten Fahrradgriff).
Blasrohr die mit einem Dayak-Griff ausgestattet sind haben nur den Dayak-Griff am Mundstück. Das zweite Griffstück entfällt dort.
Mit welcher Hand man nun welche Position greift ist sehr verschieden. Die Hand mit der man am Griffstück das Blasrohr hält, teilt den Schützen in die Kategorie “Rechtshandschütze” oder “Linkshandschütze” ein.
Die Hand mit der man den Griff am Mundstück hält wird primär dazu genutzt das Blasrohr am Mund fest zu verankern. Die andere Hand dient der Stabilisierung, und je nach Ausgestaltung des Griffes, ebenfalls um das Blasrohr fest an den Mund zu drücken.
Grundsätzlich kann man zwei Arten der Armhaltung beim Blasrohrschiessen unterscheiden
Bei dieser Armhaltung ist der Haltearm nahezu vollkommen gestreckt. Beim Blasrohrbau für derartige Schützen muss deshalb darauf geachtet werden das das zweite mittlere Griffstück etwas weiter in Richtung Mitte des Blasrohres positioniert wird. Diese Armhaltung ähnelt dem Zeigen auf eine Person mit ausgestrecktem Arm. Daher fällt das Zielen dem ein oder anderen Schützen auch leichter mit dieser Armhaltung. Zusätzlicher Vorteil ist das bei dieser Armhaltung das ruhige Halten des Blasrohres erleichtert wird.
Der Nachteil dieser Armhaltung ist der höhere Kraftverbrauch. Durch den entstehenden langen Hebel ermüdet der Schütze u.U. schneller. Der Ermüdungseffekt tritt mit zunehmendem Gewicht / Länge des Blasrohres bzw. auch Dauer des Blasrohrschiessens (z.B. Turnier oder Trainingseinheit) stärker in Erscheinung.
Für Blasrohrschützen welche diese Armhaltung bevorzugen muss das zweite Griffstück etwas näher in Richtung Mundstück platziert werden (im Vgl. zu Blasrohren die von Schützen genutzt werden die einen ausgestreckten Haltearm haben). Die Griffweite, also die Entfernung vom Mundstück bis zum zweiten Haltegriff, ist dabei Schützenindividuell. Die Griffweite ist dabei von der Anatomie des Schützen und dessen Vorlieben abhängig.
Bei dieser Armhaltung tritt der Ermüdungseffekt nicht so schnell ein wie bei der ausgestreckten Armhaltung. Jedoch wird durch die enger beieinander liegenden Griffpunkte das Zielen bzw. Ruhighalten des Blasrohres erschwert. Dieser Nachteil wird stärker je länger bzw. schwerer das Blasrohr ist.
Bei Blasrohrschützen die den Dayak-Griff nutzen, ist die Haltehand direkt vor der Mundstückhand platziert. D.h. beide Hände in unmittelbarer Nähe zum Mundstück. Hier ist das Zielen bzw. Ruhighalten des Blasrohres noch mal erschwert da praktisch die gesamte Blasrohrlänge vor dem Griff liegt und keine weiterer stabilisierender Haltepunkt Richtung Blasrohrmündung existiert. Diesem Nachteil versuchen Blasrohrbauer durch entsprechend geformte Dayak-Griffe entgegenzuwirken.
Welche Armhaltung man nehmen sollte ist in erster Linie von dem Schützen abhängig. Wie gut man mit einer Armhaltung zurecht kommt hat einen viel größeren Einfluss als die individuellen Vor- und Nachteile einer bestimmten Armhaltung. Die Armhaltung muss sich “Gut” anfühlen. Anfängern sei der angewinkelte Haltearm empfohlen, da hier die Ermüdungseffekte nicht so hoch sind. insbesondere am Anfang wenn man das Blasrohrschiessen noch nicht gewohnt ist, oder bei längeren Turnieren, macht sich das positiv bemerkbar.